Der Toyota Proace Electric ist ein Kastenwagen, welcher in zwei Ladelängen erhältlich ist. Der Elektrotransporter erreicht in allen Varianten eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und kann rund 1.000 Kilogramm zuladen.

Bereits die erste Generation des Toyota Proace war in Zusammenarbeit mit Fiat, Citroen und Peugeot entstanden. Und auch die seit 2016 erhältliche zweite Generation ist eine gemeinsames Projekt, weshalb der Toyota Proace drei Geschwister hat: den Opel Vivaro, den Peugeot Expert und den Citroen Jumpy. Seit 2021 ist die elektrische Version des Toyota Proace auf dem Markt. Der Kastenwagen ist elektrisch in zwei Längen erhältlich: 4,95 Meter sowie 5,30 Meter. Außerdem hat der Kunde die Wahl zwischen zwei Akkus mit 50 kWh bzw. 75 kWh Kapazität, welche natürlich unterschiedliche Reichweiten ermöglichen. Der Toyota Proace ist auch als Kombi („Verso“) erhältlich, mit Sitzen und Fenstern im Fond. Hier soll es aber um die Kastenwagen-Version gehen.

Bereits in der kürzeren Variante L1 hat der Toyota Proace Electric ein Ladevolumen von rund 5.800 Liter. Der Stauraum kann über zwei geteilte, seitlich schwenkende Hecktüren oder eine nach oben schwingende Heckklappe beladen werden. Außerdem ist eine seitliche Schiebetür serienmäßig vorhanden. Der Laderaum hat hier eine Länge von rund 2,51 Meter, die Breite liegt bei maximal 1,63 Meter und die Ladung kann bis zu 1,40 Meter hoch geladen werden. Bei der größeren Versionen ändert sich vor allem die Länge des Laderaums: als L2 liegt diese bei 3,67 Meter. Dadurch entsteht ein Ladevolumen von mehr als 8.000 Liter. Die Nutzlast des Toyota Proace Electric liegt bei 1001 Kilogramm, optional kann diese auf rund 1.200 Kilogramm erhöht werden. Die Anhängelast ist bei allen Modellen gleich: 1.000 Kilogramm für gebremste, 750 Kilogramm für ungebremste Anhänger.

Angetrieben wird der Toyota Proace Electric wie seine Geschwister von einem 100 kW Elektromotor, der ein Drehmoment von 260 Nm bereitstellt und den Elektrotransporter in ungefähr 12 Sekunden von 0 auf 100 km/h bringt. Wie meist bei Elektrofahrzeugen erfolgt die Kraftübertragung stufenlos. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei allen Versionen bei 130 km/h. Der Toyota Proace Electric ist mit zwei Akku-Varianten erhältlich: Der 50 kWh-Akku ermöglicht maximale Reichweiten um die 230 Kilometer. Für eine 11 kW Wechselstrom-Wallbox gibt Toyota die volle Aufladungszeit mit 4 Stunden und 45 Minuten an. Außerdem ist eine Schnellladefunktion für eine 100 kW Gleichstrom-Wallbox verfügbar, welche die Ladung von 0 auf 80% in gerade einmal 32 Minuten erledigen soll. Der größere Akku mit 75 kWh Kapazität soll über eine maximale Reichweite von rund 330 Kilometer liegen ermöglichen, was sehr beachtlich ist für ein Fahrzeug dieser Größe. Allerdings dürften solche Strecken nur ohne Zuladung und mit wenig Steigung zu schaffen sein. Die Ladezeiten liegen hier bei rund 7 Stunden für die Wallbox und rund 48 Minuten für die 80-prozentige Schnellaufladung.

Die Basisversion des Toyota Proace Electric heißt “Basis” und verfügt bereits serienmäßig über ABS, einen Doppel-Airbag, eine praktische Berganfahrhilfe sowie eine Zentralverriegelung. Für rund 1.500 Euro mehr bekommt man die Ausstattungslinie “Comfort”, welche zusätzlich über zusätzliche Komfortausstattung verfügt. Weitere Ausstattungsvarianten sind nicht verfügbar. Leider gibt es bei elektrischen Vivaro nicht wie beim Schwestermodell Citroen Jumpy eine speziell für Baustellen ausgerüstete Variante mit erhöhter Bodenfreiheit und einem Motorschutz sowie einer erhöhten Nutzlast von rund 1.150 Kilogramm. Allerdings sind gegen Aufpreis Optionen wie Bodenplatte aus Holz im Laderaum und eine Trennwand erhältlich.

Der Toyota Proace Electric ist wie seine Geschwister ein recht luxuriöser Kastenwagen, dessen Fahrerkabine sehr komfortabel und hochwertig ist. Die Anzeigen sind fast alle digital und auch sonst mutet das Armaturenbrett sehr modern an. Der Transporter wirkt dadurch weniger wie ein robuster Handwerker-Kastenwagen und mehr wie ein komfortabler Kleinbus. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Fahrmodus-Schalter, der nur mit einem Finger bedient werden kann, wodurch die Auswahl etwas hakelig ist. Auf der Straße macht der Toyota Proace Electric eine gute Figur. Die 260 Nm brauchen für ihre Entfaltung nicht wie beim Verbrennermotor einen konkreten Drehzahlbereich, sondern sind direkt vorhanden. Dadurch beschleunigt der Elektrotransporter mehr als ordentlich und ist dank 100 kW Leistung auch auf Landstraßen flott unterwegs. Und auch die Autobahn ist kein Hindernis, allerdings ist das Fahrzeug bei 100 km/h abgeriegelt.

Der Energieverbrauch des Toyota Proace Electric liegt kombiniert laut Toyota bei 25,1 kWh auf 100 km. Bei angenommenen 30 Cent pro Kilowattstunde kosten 100 km Fahrstrecke also rund 7,50 €. Ein zusätzliches Solarmodul für mehr Reichweite wird nicht angeboten.

Die Preise für den Toyota Proace Electric beginnen bei 35.250 Euro netto für den L1 Basis mit 50 kWh-Akku und Basisausstattung. Als „Comfort“ kostet der Proace etwas mehr als 1.000 Euro netto mehr. Die Langversion L2 ist nur als Variante „Comfort“ ab rund 37.400 Euro netto erhältlich. Alle Batterien sind im Preis enthalten und müssen nicht dazu gemietet werden. Toyota bietet auf den Fahrzeugakku eine Garantie von stolzen 8 Jahren bzw. 160.000 Kilometer . Für das Fahrzeug gelten wie üblich bei Toyota eine Herstellergarantie von 3 Jahren bzw. 100.000 Kilometer

Wie seine Geschwistermodelle ist der Toyota Proace Electric ist ein recht hochwertiger Kastenwagen, welcher zudem mit einer recht hohen Reichweite punktet. Auch die Akku-Garantie ist sehr bemerkenswert. Der Laderaum ist sehr geräumig und einfach beladbar und es gibt viele praktische Ausstattungsdetails, wodurch der eJumpy speziell für Lieferanten und HandProacewerker sehr interessant sein dürfte. Allerdings ist das Fahrzeug nicht gerade günstig. Die -Modelle kosten 8.000 bis 10.000 Euro netto mehr als das vergleichbare Verbrenner-Modell. Dadurch könnte das Fahrzeug für einige Interessenten schlich nicht erschwinglich sein.