13. Januar 2025
Europas Hauptstädte könnten bis 2030 emissionsfrei sein – dank Elektrotransportern
Laut einer Studie von T&E und der Clean Cities Campaign könnten alle 27 EU-Hauptstädte sowie London bis 2030 große Diesel- und Benzintransporter vollständig aus ihren Stadtzentren verbannen. Mit den zu erwartenden Verkaufszahlen von 3,9 Millionen Elektrotransportern zwischen 2025 und 2030 würde die Nachfrage für städtische Flotten weit übertroffen werden. Bereits ein Drittel der in Europa produzierten E-Vans könnte die Bedürfnisse dieser Städte decken.
Barbara Stoll, Senior Director der Clean Cities Campaign von T&E, fasst es so zusammen: „Mit mehr als genug verfügbaren Elektrotransportern und einem Preisvorteil gegenüber Dieselmodellen bis 2027 gibt es keine Ausreden mehr. Städte und Unternehmen haben alle Werkzeuge, um auf emissionsfreie Zonen umzustellen.“
Zero-Emission-Zonen: Notwendigkeit und Chance
Die Einführung emissionsfreier Zonen, insbesondere für den Güterverkehr, ist ein bewährtes Mittel zur Verbesserung der Luftqualität in urbanen Gebieten. Bereits heute sind 35 Zero-Emission-Zonen in Europa geplant, von denen 19 bis 2025 umgesetzt werden sollen.
Ein weiterer Treiber ist die kommende EU-Richtlinie zur Luftqualität (AAQD), die ab 2030 Städte dazu verpflichten wird, zusätzliche Maßnahmen gegen Luftverschmutzung zu ergreifen. Zero-Emission-Zonen könnten daher in vielen Städten zur Pflicht werden.
E-Vans als Schlüssel zur Dekarbonisierung:
- Emissionen senken: Elektrotransporter stoßen keine CO2-Emissionen aus und reduzieren Feinstaub und Stickoxide.
- Flexible Einsatzmöglichkeiten: Mit Reichweiten von bis zu 330 km erfüllen sie die Anforderungen der meisten städtischen und regionalen Lieferketten.
- Wirtschaftlichkeit: Dank sinkender Batteriekosten und steigender Produktion werden E-Vans immer erschwinglicher.
Marktprognose: Boom der Elektrotransporter
Die Studie zeigt, dass der Markt für Elektrotransporter in Europa rasant wächst. Einige zentrale Ergebnisse:
- Ab 2026: Mehr Modelle für E-Vans (48) als für Diesel und Benziner (46) verfügbar.
- Bis 2027: Batterie-elektrische Vans werden günstiger in der Anschaffung als ihre Diesel-Pendants, dank sinkender Batteriekosten (laut BloombergNEF).
- 3,9 Millionen Verkäufe: Zwischen 2025 und 2030 in der EU und Großbritannien.
Die wirtschaftliche Attraktivität von E-Transportern wird durch ihre niedrigeren Betriebskosten verstärkt. Studien zeigen, dass die Gesamtkosten (TCO), einschließlich Betriebskosten wie Wartung und Energie, bereits heute in vielen europäischen Ländern unter denen von Dieselmodellen liegen.
Aktuelle Technologien: Elektrotransporter sind bereit
Ein häufig genanntes Argument gegen den Einsatz von Elektrotransportern ist die Reichweite. Die Studie widerlegt dieses Vorurteil: Aktuelle Modelle bieten eine Reichweite, die die Anforderungen der meisten urbanen Lieferfahrten erfüllt.
- Durchschnittliche Fahrten: 175 km/Tag (Stadtfahrten), 193 km/Tag (B2B-Lieferungen), 254 km/Tag (B2C-Lieferungen).
- Verfügbare Modelle: 23 Elektrotransportern mit mehr als 250 km Reichweite, darunter 3 Modelle mit über 330 km Reichweite.
Die Modellvielfalt und die Leistungsfähigkeit der Elektrotransporter machen sie zur realistischen Alternative für städtische Flotten.
Politische Impulse: Der Weg ist geebnet
Die EU plant mit ihrer "Greening Corporate Fleets"-Initiative, Unternehmensflotten zu elektrifizieren. T&E fordert ehrgeizige Ziele, um diesen Übergang zu beschleunigen. Die Argumente sind klar:
- Marktreife: Die Technologie ist bereit.
- Wirtschaftlichkeit: Der Betrieb von E-Vans ist kosteneffizient.
- Notwendigkeit: Strengere Luftqualitätsvorschriften machen den Wechsel unvermeidlich.
Sofie Defour, Direktorin für Lkw bei T&E, sagt dazu: „Es gibt keine Ausreden für zögerliche Gesetzgeber. Die Voraussetzungen für ambitionierte Ziele sind gegeben.“
Fazit: Ein emissionsfreies Europa ist greifbar
Die Studie von T&E zeigt, dass die Elektrifizierung des Güterverkehrs nicht nur möglich, sondern wirtschaftlich sinnvoll ist. Mit der Verfügbarkeit von Elektrotransportern und ihrer zunehmenden Kosteneffizienz können Städte, Unternehmen und Gesetzgeber den Wandel aktiv vorantreiben. Europa ist keine Vision mehr – es ist ein realistisches Ziel, das jetzt erreicht werden kann.